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Softonic-Testbericht

Hartes Action-Rollenspiel für nervenstarke Dämonen-Jäger

Das Action-Rollenspiel Dark Souls 2 macht aus dem Spieler einen Überlebenskämpfer. Auf der Suche nach dem eigenen Ich kämpft sich der RPG-Fan durch Scharen untoter Dämonen. Dark Souls 2 bezieht seinen gruseligen Reiz aus ungewöhnlicher Härte und der Gewissheit, dass hinter der nächsten Ecke eine tödliche Falle lauern kann.

Der Test beruht auf der Konsolenversion für die Plattform Playstation 3. Die PC-Fassung erscheint am 25. April 2014.

Kein Rollenspiel von der Stange

Dark Souls 2 beginnt gar nicht so ungewöhnlich für ein Rollenspiel. Zunächst baut man seine Spielfigur aus diversen Vorlagen zusammen, legt Statur, Körper- und Haarfarbe fest und entscheidet sich für eine Kämpferklasse.

Anschließend enden die Gemeinsamkeiten mit anderen RPGs. Es gibt nur ein sehr kurzes Tutorial, das besonders Neuankömmlinge in der Dark Souls-Reihe mit mehr Fragen als Antworten zurück lässt. Ein falscher Schritt endet mit dem Tod und wer nicht aufpasst, wird schon nach den ersten Metern mit Haut und Haaren verschlungen.

Seelenspiel

Statt der üblichen Erfahrungspunkte verdient der Spieler für das Töten von Monstern Seelen. Seelen kann man zum Level-Aufstieg oder bei Händlern gegen Heilkräuter, Rüstungsteile oder Waffen tauschen.

Einen Haken hat die Geschichte mit den Seelen: Streckt ein Fiesling die Spielfigur nieder, sind auch die Seelen verloren. Abwenden lässt sich der Verlust nur, indem man sich erneut an den Ort des Todes durchkämpft und die hinterlassene Blutlache berührt. Stirbt man auf dem Weg, sind die Seelen endgültig verloren. Dass die meisten bereits besiegten Feinde wieder quicklebendig sind, erschwert dieses Vorhaben beträchtlich.

Tod mit Folgen

Es fällt leicht in Dark Souls 2 zu sterben. Ein falscher Tritt, ein übersehenes Monster in einer dunklen Ecke oder die brachiale Gewalt eines übermächtigen Boss-Gegners zehrt die Lebenskraft in Sekundenbruchteilen auf. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch folgenreich. Nach jedem Tod verliert die Spielfigur etwas von ihrer Menschlichkeit. Fleisch fällt von den Knochen, bis irgendwann nur noch ein Skelett übrig bleibt.

Parallel zu diesem Verfall verkürzt sich die maximale Lebenskraft schrittweise von Tod zu Tod bis auf die Hälfte. Tod ist allerdings relativ in Dark Souls 2: Mit speziellen Tränken kann man die Lebenskraft zurück erlangen. Solche Tränke findet man im Spiel oder kann sie bei Händlern kaufen.

Schnellreise per Lagerfeuer

Lagerfeuer sind sowohl Spawnpunkt als auch Transportmittel in der Welt von Dark Souls 2. Man findet sie quer über die Level verstreut. Einmal aktiviert, kann man sich ausruhen oder zu einem anderen Lagerfeuer reisen. Einfache Ausrüstung wird am Lagerfeuer repariert, allerdings kehren auch die meisten Feinde nach jeder Rast wieder zurück.

Ausweichen, ausweichen, ausweichen!

Das Gameplay drückt den Überlebenskampf in Dark Souls 2 aus. Bewaffnet mit ein- oder beidhändig geführter Waffe, Bogen oder Zauberstab stellt man sich den Feinden. Wagemutige Kämpfer können auch in beiden Händen je ein Schwert führen. Ist eine Hand frei, kann man sich hinter ein Schild kauern. Einen beträchtlichen Einfluss auf das Kampf-Gameplay hat neben der Wahl der Waffe auch die Rüstung.

Wer sich für Magie, Bögen oder in beiden Händen ausgerüstete Schwerter entscheidet, wird leichte Kleidung bevorzugen. Sie erfordert weniger Stärke und ermöglicht blitzschnelles Ausweichen. Per Rolle duckt man sich unter den Hieben der Feinde weg. Fällt man ihnen in den Rücken, richtet man beträchtlichen Schaden an.

Eine andere Strategie verfolgen schwer gepanzerte Krieger. Sie müssen ihre Rüstung und ihr Schild so verbessern, dass sie möglichst viele Hiebe einstecken können. Genug jedenfalls, um sich Feinden frontal zu stellen, Hiebe einzustecken und mit viel Kraft zu kontern.

Man kann Angriffe per Schild blocken und Konter-Angriffe ausführen. Fernkämpfer sollten stets ein zweites Waffe-Set parat haben, denn selbst große Feinde erweisen sich als ausgesprochen agil und verkürzen rasch den Abstand zum Spieler. In solchen Situation hilft nur der rasche Griff zu Schwert, Dolch oder Axt.

Geister und Eindringlinge

Spieler können auf dem Boden Markierungen hinterlassen, die andere Spieler in ihren Welten sehen. Mitunter sind dies Warnungen oder auch irreführende Hinweise. Darüber hinaus können Spieler Gefährten in ihre Welt holen und schwierige Abschnitte im kooperativen Team meistern. Freunde gezielt zu beschwören ist nicht möglich. Wie bei Demon's Souls und Dark Souls besteht die Möglichkeit, dass Spieler in die Welten anderer Spieler eindringen und diese zu einem Duell herausfordern.

Prickelnde Atmosphäre trotz leicht betagter Grafik

Ebenso düster wie die schemenhafte Rahmengeschichte um Dark Souls 2 ist auch die Grafik des Spiels. In Höhlen und Kerker fällt nur spärliches Licht. Greift man zur Fackel, kann man auch düstere Bereiche erhellen - ein wesentliche Unterschied zu den Vorgängern Demon's Souls und Dark Souls. Wer allerdings zur Fackel greift, kann kein schützendes Schild ausrüsten.

Ausgezeichnet ist die Weitsicht in Dark Souls 2. Man betrachtet das Geschehen aus der Schulter-Kamera oberhalb seiner Figur. Wer die Kamera etwas kreisen lässt, kann auch weit entfernte Objekte an ihrem Schimmer ausmachen. So kann man planen, wo man noch hin reisen muss.

Tolle Kampf-Action, behäbige Bewegungen

Gelungen sind auch die Kampf-Animationen. Sie entsprechen in ihrer Flüssigkeit den Vorgängern Dark Souls und Demon's Souls. Kenner dieser Spiele finden sich sofort zurecht. Weniger überzeugen dagegen die normalen Bewegungs-Animationen, etwa beim Laufen oder Treppensteigen. Sie wirken wie eine unveränderte Erblast des mittlerweile fünf Jahre alten Demon's Souls. Auch die Grafik-Details, Licht- und Partikeleffekte sind nicht ganz auf der Höhe des technisch Machbaren.

Hervorragend sind die englischen Sprecher der Dialoge. Untertitel in deutscher Sprache ermöglichen es, der Handlung zu folgen. Dark Souls 2 ist von Soundeffekten bestimmt. Musik hält sich im Hintergrund, wodurch sich die gruselige Grundstimmung vertieft.

Fazit: Packendes Action-Rollenspiel für Könner mit Nerven aus Stahl

Dark Souls 2 ist nichts für Warmduscher. Wer es schätzt, gemächlich an ein Spiel herangeführt zu werden und rasche Erfolgserlebnisse braucht, liegt hier falsch. Dark Souls 2 stößt Spieler unerbittlich ins kalte Wasser.

Schwach, schlecht ausgerüstet und unerfahren erteilt das Spiel besonders jungen Abenteurern unerbittlich eine tödliche Lektion nach der nächsten. Wenn der Spielfigur mal wieder aus dem Hinterhalt eine Klinge durch den Rücken fährt, ahnt man das bösartige Lachen eines Entwicklers über seine gelungene Finte.

Und genau das werden die Fans von Demons Souls und Dark Souls lieben: die Lust am Frust. Es macht unheimlich viel Spaß, die Folgen eigener Fehler zu erleben, aus ihnen zu lernen und scheinbar unüberwindbare Feinde mit Köpfchen und Geschick zu besiegen. Die stete Gefahr, Seelen und Spielfortschritte zu verlieren, vertieft die Verbindung zur eigenen Spielfigur und trägt zu der unheimlich-intensiven Spielatmosphäre bei. Genau das macht einfach einen Heidenspaß.

Vorteile

  • durchdachtes Kampfsystem
  • sehr gute Kampf-Animationen
  • stimmungsvolle Atmosphäre
  • sehr gute Weitsicht
  • gute Sprecher und Soundeffekte
  • schwierig, aber nicht unfair

Nachteile

  • hakelige Bewegungs-Animationen
  • durchschnittliche Grafik
  • kooperatives Spiel mit Freunden kaum möglich

Programm ist in anderen Sprachen verfügbar



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